Essen Motorshow 2o17






Letzten Samstag habe ich mir endlich einen kleinen, lang gehegten Traum erfüllt und war auf der Essen Motorshow, die dieses Jahr sogar ihr 50 jähriges Jubiläum feierte. Warum ein Traum und warum lang gehegt? Nun ja, Essen ist wirklich nicht aus der Welt, ein paar hundert Kilometer A3 und schon ist man da. Weshalb ich es all die vorherigen Jahre nicht geschafft habe, weiß ich auch nicht, immer kam irgendetwas dazwischen oder vielleicht lag es auch einfach nur an der unwirtlichen Jahreszeit. Denn die Fahrt war wirklich abenteuerlich. Regelmäßig sind wir auf Streufahrzeuge gestoßen und die linke Spur war größtenteils verschneit. Das war ein richtiger Kulturschock für mich, für die, die nur gut geräumte Straßen kennt. Als wir dann endlich angekommen sind, rächte sich der Schnee natürlich sofort und durchnässte uns komplett. Das war ja schon mal ein miserabler Anfang und ich verstehe nicht, warum man eine Messe für Autoliebhaber im Dezember veranstaltet. Da möchte doch jeder sein Baby vorzeigen und ausführen, was sich aber verbietet, wenn es so zu leiden hat.

Aus der Ruhe bringen lassen wir uns sowieso nicht - nach einem klitzekleinen Ausrasterchen sind wir also bereit und entern die Messehallen. Und wo landen wir als allererstes? In der Jubiläumsausstellung von AMG! Wer mich kennt, weiß, dass mein Herz für BMW schlägt. Nichts desto trotz haben die Stuttgarter einiges hingezaubert und machen Lust auf mehr. Nur leider kommt da nicht mehr soviel mehr. Über 500 Aussteller in 12 Hallen und rund 356.000. Besucher sorgten zwar für eine bunte Vielfalt, trotzdem wirkte die EMS ganz anders, als ich sie mir vorgestellt hatte. 



Statt hochgezüchteten PS-Monstern so weit das Auge reicht, gab es bloß Tuningzubehör überall. Ich für meinen Teil bin jedenfalls nicht gekommen, um mir neue Außenspiegel oder Felgen zuzulegen, war aber zumindest hin und weg, als ich festgestellt habe, dass die klassische Borbet A mit Tiefbett wieder aufgelegt wird. Da war ich aus dem Häuschen kann ich Euch sagen, da keine Felge mein Schätzchen so schmückt wie diese. Klar, kaufen können hätte man viel, ob es die neuesten Putztrends oder Carbonveredlungen sind, da hätte man schon einen riesigen Karren hinter sich her ziehen können. Und selbst wenn man sich im Shoppingfieber ein bisschen am Riemen reißt, kommen Auto-Fans nicht zu kurz. 







EMS oder IAA?

Im Gegensatz zur IAA, wo immer nur ein einziger Bugatti heroisch zur Schau gestellt wird - oder alle Luxuskarossen streng bewacht werden - und nicht einmal im Traum daran zu denken ist, einen ausführlichen Blick zu erhaschen, läuft man auf der EMS geradezu unbemerkt daran vorbei. Damit meine ich, dass Bugatti, Lamborghini, Ferrari und Co. so unscheinbar ausgestellt werden, dass sie dem unaufmerksamen Besucher schnell entgehen können. Selbst Schuld, kann man da sagen - ja. Ich weiß nicht recht, was ich besser finden soll. Einerseits verdienen Fahrzeuge wie diese einen dementsprechenden Auftritt, andererseits ist es viel schöner, deren Präsenz von Nahem auf sich wirken zu lassen. Also doch ein Punkt für die EMS. Dagegen hält die IAA eine größere Vielfalt an Herstellern. Ich habe mich ernsthaft gefragt, was Aussteller wie Skoda auf der EMS zu suchen haben. Ohne Alltagsautos herabstufen zu wollen, geht es hier doch wohl eher um Kraft und Seltenheitswert. 




Old but gold

Seltenheitswert - DAS Stichwort für Halle 1, betitelt mit "Sammlerfahrzeugen & Raritäten". Das ist meine Halle, da fange ich an zu sabbern. Mein Gott, was dort für Schätze gestanden haben. Da soll noch einer sagen, Automobil und Geschichte gehören nicht zusammen. Und da waren sie alle schön! Diese Kurven und Formen, dieser Charakter bringen mich zum schwärmen. Ich kann nur jedem empfehlen, einfach durch diese Hallen zu wandeln und die Atmosphäre auf sich wirken zu lassen. 







Wem das zu langweilig oder unspektakulär ist, tja, für den gab es ja die Motorsportarena, in der praktisch den ganzen Tag Programm stattfandt. Ich fand es besonders toll, nach dem bloßen Betrachten von Autos auch Benzin zu riechen und Motoren zu hören. Allerdings waren weder die Kartschule noch die Driftchallenges so unterhaltsam, wie ich es erwartet habe. Nichts, was man nicht schon gesehen hätte. 



Alles in allem war die EMS zwar "nett", aber nicht das "PS Festival in Essen", wie sie tituliert wird. Die Beschreibung von Ausstellern der EMS als "zentrale Plattform für Händler und Kunden" trifft wohl eher zu. Wer sich inspirieren lassen möchte für privates Tuning oder dezente Spielerein ist hier genau richtig. Selbstverständlich bereue ich meinen Besuch in Essen keineswegs und würde auch nicht ausschließen wiederzukommen, wünsche mir aber weniger Zubehör und mehr Autos. 

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3 Kommentare

  1. Hallihalloooo!

    Voll schade, dass die EMS nicht DAS Erlebnis diesen Jahres war. Manche Autos auf den Bildern sehen schon extrem fancy aus aber du weißt ja, dass ich eh keine Ahnung von dem ganzen Zeug habe :P

    Das Ganze im Winter zu veranstalten ist wirklich nicht die schlauste Idee, gibt aber vielleicht ne gute Begründung. Aber alleine für die Anfahrt ist das ein fetter Minuspunkt.


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  2. Selber Hallihallooo :)

    Vielen lieben Dank für Dein Feedback! Das ist immer das Problem mit Abenteuern und Erfahrungen, man weiß nie, was einen erwartet.

    PS: Danke für das tolle Kompliment, dabei hat mir aber ein schlauer Fuchs geholfen :3

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