Wortherkunft: nach
gleichbedeutend französisch nervosité, vorher (Ende des 18. Jahrhunderts)
auch gelegentlich mit der Bedeutung "Kraft, Stärke", das auf lateinisch nervositas "Stärke einer Faser, Kraft"
zurückgeht; das Wort ist in heutiger Bedeutung seit der ersten Hälfte des 19.
Jahrhunderts belegt.
Definition:
a) auf Grund geringerer Belastbarkeit, infolge psychischer Belastung, von innerer Unruhe, Zerfahrenheit und Unsicherheit erfüllt oder auf eine entsprechende Verfassung hindeutend
b) das Nervensystem betreffend
Synoyme: Anspannung, Erregung, Lampenfieber, Ruhelosigkeit
Was hat es eigentlich auf sich mit der guten alten
Nervosität? Ist sie überhaupt schon so alt? Ich frage mich gerade, ob sich
schon die Steinzeitmenschen damit herumschlagen mussten. Bewusst sicher nicht,
aber wenn ich mal darüber nachdenke, glaube ich, dass Nervosität doch eine
Anlage des Menschen sein muss. Schließlich gab es schon in der Antike die
Annahme, dass Nervenfunktionen Auswirkung auf das seelische Befinden haben. Anfang
des 20. Jahrhunderts gehörte Neurasthenie dann sogar zu den Modekrankheiten der
Oberschicht. Seltsam, dass sich die Menschen damals "freiwillig" schlecht
fühlten. Freud stellte Neurasthenie sogar in eine Reihe mit Angstneurosen und
Hypochondrie, logischerweise anhand einer gestörten Ich-Struktur.
Wie und ob wir gestört sind, ist natürlich die Frage, aber
es kennt sicher jeder dieses unruhige, beklemmende Gefühl. Manche mehr, manche
weniger. Ob vor der Klausur oder dem Referat, dem nächsten Vorstellungsgespräch
oder Meeting oder einfach nur dem ersten Date, Nervosität kann anfangs
vielleicht prickelnd sein, oft ist sie jedoch einfach nur eine Belastung.
Wo die wenigstens einen kreativen Schub erleben, beginnt bei
den meisten richtiger Stress. Man ist nicht nur mental am Ende, auch der Körper reagiert:
Schweißausbrüche, Herzklopfen und Zittern sind nur ein paar der Symptome. Ich weiß
noch, wie wir in der fünften Klasse alle unser Lieblingsbuch vorstellen
sollten. Gerade auf dem Gymnasium angekommen, gefühlt mit 1,5 Menschen
gesprochen und zack – das erste "Referat". Ich kann mich noch so gut erinnern,
wie mir damals die Düse gegangen ist. Ehrlich gesagt konnte ich kaum die
Passage aus meinem Lieblingsbuch vorlesen, meine Hände haben einfach so
gezittert, dass ich nichts erkennen konnte. Und mittlerweile? Mittlerweile
halte ich eben ein Referat. Vielleicht breche ich nicht gerade in
Begeisterungsstürme aus, wenn die Modulabschlussprüfung ein solches erfordert,
aber nur, weil ich genau weiß, dass ich mein Potential schriftlich viel besser
entfalten und auch meine Gedanken besser sortieren kann. Komischerweise habe
ich festgestellt, dass es bei mir einen Unterschied macht, ob ich während des
Vortrags sitze oder stehe. Also in puncto Nervosität meine ich. Wenn ich sitze,
fühle ich mich sicherer, da ich im Stehen immer das Problem habe, was ich mit
meinen Händen anstellen soll.
Egal, wann Ihr nervös werdet oder in welchem Ausmaß, man kann
auf jeden Fall etwas dagegen tun. Ich weiß gar nicht, was mein größter
Nervositäts-Trigger ist... ich glaube, es sind Spritzen. Ja, da läuft es mir
wirklich immer kalt den Rücken runter, obwohl ich stolz behaupten kann: es wird
besser. Zum Glück.
Um mir selbst und hoffentlich auch Euch beim Kampf gegen
Nervosität und vor allem beim Vermeiden von Krankhafter Nervosität habe ich mal
5 Tipps
zusammengefasst:
2. Vielleicht sogar eine „körperliche
Ãœbung“ machen, z.B. vor dem Referat oder Vorstellungsgespräch fünf Minuten mehr
für einen Mini-Spaziergang an der frischen Luft einplanen.
3. Was ist eigentlich dieses „Etwas“,
das uns so nervös macht? Objektive Wahrnehmung hilft.
4. Don’t grübel. Mal im Ernst, wer tut es nicht? Aber manchmal
reicht es auch mal, vor allem, wenn man mit der ganzen Grübelei eh zu keinem
Ergebnis kommt oder – noch besser – die Dinge eh nicht beeinflussen kann.
5. Ernährung und Sport! Ja, Ihr braucht gar nicht die Augen zu
verdrehen und das ist auch nicht der Rat der Gesundheitstrulla, sondern einfach
die Wahrheit. Wer sich gesund ernährt und regelmäßig Sport macht, ist
ausgeglichener. Die Schoki dürft Ihr natürlich trotzdem essen.
So, ich hoffe, ich konnte Euch wenigstens ein kleines
Bisschen beruhigen, denn Ihr könnt sicher sein, Ihr seid NIEMALS die Einzigen,
die nervös sind. Hauptsache Ihr gebt Euch nicht geschlagen.