[Rezension] Vegetarisch mit Liebe - Jeanine Donofrio und Jack Mathews


Und die Nummer zwei unter den Top-Vorsätzen fürs neue Jahr ist, neben "mehr Sport" wohl die gute – beziehungsweise bessere – Ernährung. Klar bin ich da ebenfalls ganz vorne mit dabei, weil ich der Überzeugung bin, dass eine ausgewogene Ernährung nicht nur gut für die Figur ist, sondern vor allem für das allgemeine Wohlbefinden. Besonders bezaubert hat mich dieses vegetarische Kochbuch, nicht nur wegen seines bezaubernden Äußeren.


Überraschung, es geht ums Kochen. Und Essen. Da hört es aber auch schon auf mit den spontanen Assoziationen zum stereotypischen Kochbuch. 
Denn wenn ich an die Kochbücher von Oma denke, ist alles fein säuberlich nach Gängen oder Gerichten sortiert. Das ist hier wohl das Ungewöhnlichste, denn hier wird nach der alphabetischen Reihenfolge der Zutaten gekocht. 
Von Äpfeln über Brokkoli und Wurzelgemüse bis hin zu Zucchini ist mit insgesamt 120 Rezepten alles dabei. Anbei finden wir noch den Leitfaden zum "Ad-hoc-Kochen" und Tipps, wie sich übrig gebliebenes Gemüse verwerten lässt. 
Am Ende gibt es Rezeptvarianten zu den vegetarischen Klassikern Pesto, Hummus, Guacamole, Salsa und Smoothies. Viele der Gerichte sind bereits vegan und wenn sie es nicht sind, steht die vegane Variante dabei. Ebenso verhält es sich mit Gluten.

Ich LIEBE dieses Buch! Und hier spreche ich erst einmal rein vom Optischen, denn es hat es sogar geschafft, dass ich meine Hassfarbe Gelb erträglich finde. Das Layout ist ausgesprochen reduziert und wird durch schöne Fotos aufgewertet, allerdings gibt es keine bebilderten Zwischenschritte wie vielleicht in anderen Kochbüchern. Da bin ich aber der Meinung, dass sich die Arbeitsschritte von selbst erklären und man neben dem Text keine weiteren Zubereitungshinweise braucht.

 Mindestens genauso überflüssig ist der Tipp, wie man das Gericht vegan zubereiten könne: Einfach den Käse weglassen. WOW. 

Naja jedenfalls würde ich dieses Buch als DAS BUCH für gesunde Snacks für zwischendurch empfehlen. Da ist wirklich für jeden etwas dabei, es gibt sogar ein eigenes Kapitel für Avocados. Juhu! Auch die umweltbewusste Herangehensweise mit Saisonbewusstsein und Resteverwertung gefällt mir sehr gut.



Allerdings bin ich alles in allem doch etwas enttäuscht von einem Buch, dass den Anspruch eines vollwertigen Kochbuchs erhebt. Dabei geht es mir hauptsächlich um den "Umfang" der Mahlzeiten, die – bitte nicht falsch verstehen – in meinen Augen meistens nur ein leckerer Snack sind, aber keine Hauptmahlzeit. 

Dazu hier mal ein paar Beispiele: Würziges Maisbrot, geröstete Pimientos, Überbackene grüne Tomaten mit Basilikum, gerösteter Asia-Blumenkohl oder gebratener Lauch mit Minzpesto. Ich würde sagen, gut die Hälfte der Gerichte sind für mich gerade mal eine Beilage – und ja, ich ernähre mich gerne gesund. 

Natürlich gibt es auch "richtiges Essen", das durchaus Lust auf mehr macht: Pasta mit geröstetem Sommergemüse, Kürbissalat mit Weizen, Zucchini-Lasagne mit Zucchinicreme oder Spaghetti mit Sommerkürbis und Tomaten. 

Trotz wirklich toller Aufmachung ist es mir sehr schwer gefallen, Rezepte zu finden, die ich sofort nachkochen wollte. Ich bin mir sicher, dass sich einige davon super als Snack für zwischendurch machen, aber dieses Buch ist für mich keine "kulinarische Inspirationsquelle", sondern eher ein mittelmäßiger Ersatz für Omas Kochbuch.



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