[REzension] Tick Tack. Wie lange kannst Du lügen? - Megan Miranda


15 Tage. 2 Freundinnen. Ein Mord. Zehn Jahre ist es her, dass Nic ihre Heimatstadt von einem Tag auf den anderen verließ. Doch die Erinnerungen an die Nacht, in der ihre beste Freundin Corinne spurlos verschwand, haben sie nie losgelassen. Hatte jemand aus ihrem Freundeskreis etwas damit zu tun? Eines Tages erhält sie eine geheimnisvolle Nachricht: "Dieses Mädchen. Ich habe es gesehen." Nic weiß, dass nur eine damit gemeint sein kann – Corinne. Sie fährt zurück in das von dunklen Wäldern umgebene Städtchen, um herauszufinden, was damals wirklich geschah. Doch schon am selben Abend verschwindet erneut ein Mädchen – das Mädchen, das ihnen allen damals ein Alibi geliefert hatte...
Definitiv eines der merkwürdigsten Bücher, das ich je gelesen habe! Während die internationale Frauenzeitschrift ELLE den Thriller als "wahren Pagetuner" betitelt, fragte ich mich, gerade am Anfang, wann die Geschichte endlich Fahrt aufnimmt. 

Mich hat auch die umgekehrte Erzählweise, also von Tag 15 bis Tag 1, die sicherlich das Besondere an diesem Buch ist, nicht überzeugt. Die Idee dahinter ist raffiniert, jedes Kapitel könnte eine neue Perspektive eröffnen. Doch leider gab es für mich trotzdem kaum Überraschungsmomente und auch das Ende, also eigentlich der Anfang, war vorhersehbar.

Nichtsdestotrotz möchte ich betonen, dass es sich hier nicht um ein schlechtes Buch handelt, ich empfinde die Idee bloß als nicht so gut umgesetzt. Wenn die Geschichte zu merkwürdig und zu verdreht gewesen wäre, hätte ich sie ja nicht zu Ende gelesen. Auf subtile Weise bringt die Autorin einen labilen Charakterzug der Protagonistin ins Spiel, die ironischerweise selbst Psychologin ist. Am Ende stehen die durchaus wichtigen Fragen Zu was ist jeder Mensch fähig? und Hat jeder etwas Dunkles in sich? Aber auch die Antwort auf den Untertitel Wie lange kannst Du lügen?: Im Falle der Charaktere ein Leben lang.


Auch wenn der Thriller bei mir persönlich nicht ganz so gut abschneidet und mich der Erzählstil nicht überzeugt, könnten Leser von Gone Girl und Girl on the Train auf ihre Kosten kommen. Alles in allem war es "in Ordung", eben guter Durchschnitt, wird von mir aber wohl nicht noch einmal gelesen werden. Deshalb vergebe ich drei Federn.


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2 Kommentare

  1. Irgendwie können mich Thriller in den seltensten Fällen überzeugen. Eins der wenigen Genre, die ich in verfilmter Form besser finde als in geschriebener ��

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  2. Gerade erst deinen Kommentar bemerkt - merkwürdig :D

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